Es gibt jedoch noch eine Zwischenebene in der niemand länger als nötig verweilen möchte, die Geisterwelt. Eine trostlose und albtraumhafte Parallelebene der Realität zwischen Leben und Tod. Seelen die dort zu lange verzweifelt umherirren fallen irgendwann dem Wahnsinn einher. Die Totengötter und Geisterheiler der verschiedenen Völker sollen dafür sorgen, dass die Seelen dort nicht verweilen müssen und an einen besseren Ort gelangen oder wenn dies nicht möglich ist, über sie zu wachen. Die Trolle haben deshalb eine ganze Reihe an Totenzeremonien entwickelt, um den Übergang der Seelen in das eigentliche Totenreich zu erleichtern.
Wir haben die Möglichkeit in verschiedenen Quests in die Geisterwelt zu gelangen...oder viel trivialer, wir sterben einfach. Zum Glück gibt es dort für uns Helden die Geisterheiler, welche uns wiederbeleben und nicht gleich in die Schattelande schicken, damit wir weitere Heldentaten auf Azeroth vollbringen können! Dies ist jedoch auch eine tolle Gelegenheit, um sich in der Geisterwelt ein wenig umzusehen, wo es ab und zu etwas zu entdecken gibt. Die Entwickler haben seit jeher immer mal wieder NPC's dort versteckt, die Hinweise oder Verbindungen zur realen Welt aufzeigen. Mit der Einführung von Bwonsamdi und der Heimat der Zandalari gibt es dort ein besonderes Schmankerl, denn wir können dem Totengott hier persönlich begegnen.
Auch den Göttern wird mal Langweilig, daher übernimmt der Totengott auf Zandalar höchst selbst die Aufgabe als Geisterheiler in der Geisterwelt. Dort wartet er auf uns und spottet belustigt darüber, wenn wir wiedereinmal in das saftig grüne Dschungelgrün gebissen haben. Je nach Klasse hat er dazu auch noch unterschiedliche lustige Sprüche auf Lager, die er uns um die Ohren und Hauer wirft. Er bietet dort natürlich auch seine berühmten Deals an, um uns sofort wiederzubeleben....aber das kostet was!
Ansonsten können wir ihn dabei beobachten wie er chillt, mit dem Bogen auf irgendetwas schießt oder in einem der zahlreichen Flüsse angelt. Auch lässt er schonmal ein paar hübsche Trollgeisterweiber für sich tanzen oder zerquetscht schlechtgelaunt Feuerfliegen zum Zeitvertreib.
Auf Zandalar selbst finden wir eine Fülle von Geistern und Seelen, die sich entweder auf den Weg machen, um in Bwonsamdis Tempel auf die "Andre Seite" überzugehen oder noch an diese Welt gebunden sind und hier verweilen. Rund um Bwonsamdis Nekropole in Nazmir, finden sich besonders viele Geister mit denen man Kontakt aufnehmen kann.
So treffen wir in den Totentempelruinen Shinga und Kol'jun Todeswandler, vormals angehörige der Nazmani und Totenpriester von Bwonsamdi, deren Aufgabe es ist ihren Sohn Kelvax in das Totenreich zu schicken. Dieser hatte sich zu Lebzeiten den Verrätern der Nazmani angeschlossen und mithilfe von G'huun seinen Geist an drei Phylakterien gebunden, die es ihm ermöglichten als Lich in dieser Welt zu verweilen und andere Geister zu versklaven.
Am Eingang zur Nekropole selbst haben einige Geister die Aufgabe bekommen, eintreffenden Reisenden zu helfen. Sie bieten einerseits Schutz, sowie die Möglichkeiten zu Rasten oder Gegenstände zu reparieren, nebst einem geisterhaften Pterrordaxflugpunkt. Darunter findet sich auch die Familie Zubo, bestehend aus der Mutter Tastoa, dem Vater Kanzim und den beiden Kindern Wun'to und Karaja.
In der Nekropole selbst treffen wir auf Keula, ein Zandalarikind, welches verzweifelt seine Mutter sucht. Wir können die Mutter ausfindig machen, jedoch stellt sich heraus, dass diese ihre Tochter als Opfergabe dargebracht und im Gegenzug von Bwonsamdi die Unsterblichkeit gefordert hatte.
Ein weiterer Geist in der Nekropole ist Salazae, welche dort seit Ewigkeiten auf ihren Geliebten Valjabu wartet. Dieser war wohl einst Priester und wollte trotz seines Gelübtes mit ihr zusammen sein. Aus irgendwelchen Gründen blieb ihnen dies verwehrt und Salazae sah keine andere Möglichkeit als wenigstens im Tode mit ihrem Geliebten zusammen zu sein. Jedoch tauchte sein Geist niemals auf und sie verlangt einen Beweis, dass er wirklich schon Tot ist und eventuell bereits auf der Andren Seite wartet. Erst wenn man ihr seinen Hauerring bringt kann sie loslassen.
Ein paar andere Geister finden wir in Vol'dun. Die Goldhauerbande um den Zandalari Rhan'ka besteht aus vier Geistern, die noch an ihre Schädel gebunden sind und stoisch ihren vormaligen Aufgaben nachgehen. Auch bekommen wir von den Voldunai einen Schädel, an den noch der Geist eines Zandalari gebunden ist, dieser ist noch dazu Reiselustig und möchte einige schöne Orte auf Azeroth sehen. Ihr könnt mit ihm sogar eine kleine versteckte Questreihe absolvieren und mit ihm die passenden Orte aufsuchen, dazu gibt er euch Hinweise was er gern sehen möchte.
Aber bereits auf Draenor konnten wir die Geister von drei Schattenjägern der Dunkelspeere, Spar'kuhl, J'wan und Maloa treffen. Sie waren als Späher in Nagrand unterwegs und wurden getötet. Nachdem man die Questreihen rund um ihr Ableben abgeschlossen und ihre Geister gerettet hat, tauchen sie in der Garnison auf. Dort stehen sie dann im Kreis und tanzen.
In Zul'Drak gibt es einen Bereich, um den Tempel von Quetz'lun, der als Tor zur Unterwelt dieses Loa führt. Quetz'lun hat ihre Seele in die Geisterwelt gerettet und dort ihre eigenes kleines Unterweltreich aufgebaut. Hierher zieht sie die Seelen ihrer ehemaligen Anhänger, um sich an ihnen zu Rächen, sie zu quälen und eventuell sogar zu verspeisen. Im Zuge einer Quest kann man den Loa bei seinem Rachefeldzug unterstützen und zwischen dem Reich der Lebenden und Toten wandeln.
In den Grizzlyhügeln, nicht weit entfernt von den Grenzen Zul'Draks liegt eine alte Grabstätte der Drakkari, die Ruinen von Drakil'jin. Dort irren verzweifelte und Rachsüchtige Geister umher, die keine Ruhe finden. Bei einem Begräbnisritual ist wohl etwas schief gelaufen und die Geister können nur durch ein Ritual in der Welt der lebenden befreit werden. Dazu muss man, im Verlaufe einer Quest, jedoch in die Geisterwelt und dort Essenzen sammeln, welche für das Ritual benötigt werden. Dort trifft man auch auf Gan'jo, der einen wieder in das Reich der Lebenden zurückschicken kann.
Geht man als Lebender in die Grabkammer, findet sich dort ein kleiner Zandalarijunge mit dem Namen Judno, der vor zwei Urnen sitz. Er erzählt euch, dass er jeden Tag hierher kommt, um mit seinen Großeltern zu reden. Kehrt ihr als Geist hierher zurück, so stehen genau an der Stelle der zwei Urnen, die Geister von Jahn und Dafini, welche sich über ihren Enkel unterhalten und darüber reden wie stolz sie auf ihn sind.
In der Grabkammer findet sich auch noch etwa ein Dutzend weiterer Geister NPC's die man ansprechen kann. Einige von ihnen sind wütend, ängstlich und fürchten sich, hadern mit ihren Taten oder verleugnen, dass sie überhaupt tot sind. Andere sehen die Situation gelassener und erzählen euch, dass sie etwa vom Blitz getroffen wurden, von der Pyramide gefallen sind, von einem Biest getötet wurden...oder Haw'lis scharfes Chilli nicht ganz so gut vertragen haben. Sie alle warten scheinbar darauf von Bwonsamdi auf die Andr'e Seite gebracht zu werden.