Während der König der Allianz in einem dramatisch und zugleich epischem Akt der Aufopferung nebenbei mal eben so einen hundert Meter großen Höllenfeuerdämonen vernichtet und mit letzter Kraft eine Gruppe anstürmende Teufelswachen zerstückelt, um anschließend von Gul'dan höchstpersönlich der Schädel gesprengt zu bekommen....bleibt dem Underdog von den Echoninseln nur ein schnöder Trashmob gewährt, der ihm einen Speer ins Herz rammt. Inklusive einer Phase daraufolgendem qualvollen dahinsiechens. Vielen Dank Blizzard, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen..wirklich nicht.
Zwei interessante Aspekte hatte dieser Plot dennoch an sich. Der erste ist wohl die Art und Weise der Totenzeremonie. Obwohl die Dunkelspeere und Trolle im allgemeinen einen Totenkult pflegen, der die Zerstörung des Leichnams ausschließt, wird Vol'jin eine Feuerbestattung zu teil die eher bei den Tauren oder Orcs Tradition hat. Sein Leichnam wurde aufgebahrt und verbrannt, zeremonielle Wächter beschützten den verstorbenen Kriegshäuptling, während die Mitglieder der Horde ihm die letzte Ehre erwiesen.
Dies kann einerseits als ein Zeichen für die transformation der Riten oder vielmehr der Gesellschaft der Dunkelspeere gedeutet werden, welche sich seit jeher an die Horde anpassen oder aber als Frevel an den Loa. Wie kann ein Schattenjäger, der tiefer als jeder andere Troll verbunden mit dem Voodoo und den Loa ist, seine letzte reise auf diese Weise adäquat antreten? Ist ihm so ein Platz im Totenreich und eine eventuelle Reinkarnation damit verwährt? Wird sein Geist auf ewig in der Zwischenwelt gefangen sein? Oder haben wir den Übergangsritus einfach falsch interpretiert?
Der zweite Aspekt ist die Frage: Wieso konnte Vol'jin die Wunden nicht regenerieren? Liegt es an der Felenergie oder ist er bei den Loa bereits in Ungnade gefallen?
Fel ist fies und ist nicht zu unterschätzen, jedoch gibt es keine Infos darüber, dass Wunden nicht geheilt werden können.
Wenn man sich die Story um den Menschen Tyrathan Khort anschaut ist jedoch zweiteres etwas plausibler. Vol'jin und der Mensch verbrachten eine Zeit lang unfreiwillig bei den Shadopan, wobei die darauf folgenden Vorfälle die beiden zu Freunden werden ließ. Der Jäger wurde allerdings bei der Schlacht um das Shadopankloster sehr schwer verwundet, als die Zandalaritruppen angriffen. Vol'jin schloss einen Pakt mit dem Loa des Todes, um Tyrathan das Leben zu retten und ihn zu Heilen. Ein sehr heikler Deal wenn man bedenkt, dass Loa sich recht wenig um die Belange der Lebenden und schon gar nicht derer von anderen Rassen kümmern.
Den Preis dafür musste Vol'jin früher oder später zahlen, dessen war er sich bestimmt bewusst. Wenn man allerdings bedenkt, was dabei alles auf dem Spiel stand ist ihm dieses Opfer sehr hoch anzurechnen. Die Shadopan, allen voran Taran Zhu, mussten von dem Willen der Völker überzeugt werden, dass diese gemeinsam das Sha besiegen und Pandaria, sowie Azeroth selbst retten konnten.
Die Loa interessiert dies vermutlich einen feuchten Murlocpups und so kann es gut möglich sein, dass Vol'jin seine Rechnung mit dem Loa des Todes an eben jenem schiksalhaften Tage beglichen hat und somit auf die regenerativen Kräfte verzichten musste.
Funfact: Tyrathan Khort hat sogar der Totenzeremonie von Vol'jin beigewohnt und seinem Freund die letzte Ehre erwiesen. Er versteckte sich hinter dem kleinen Hügel auf der anderen Straßenseite.